Ein autosomal-rezessiver Erbgang ist geschlechtsunabhängig, da die Genmutation auf den Nichtgeschlechtschromosomen, einem sogenannten Autosom, liegt. Von jedem dieser 23 Autosomen besitzen wir zwei Kopien, eine von der Mutter und eine vom Vater. Nur wenn zwei defekte Chromosomen aufeinandertreffen, kommt die Mutation zum Tragen, ansonsten kann das gesunde Chromosom in der Regel ausreichend Enzym herstellen, um keine Symptome entstehen zu lassen. Diese Erkrankungen nennt man rezessiv.
Eine Person mit einer autosomal-rezessiven Erkrankung wie M. Gaucher besitzt also zwei defekte Chromosomen und kann an ihre Kinder immer nur ein defektes Chromosom abgeben. Vom anderen Elternteil erhält das Kind ein gesundes Chromosom, es sei denn, er ist auch erkrankt. Das Kind wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein krankes und ein gesundes Chromosom besitzen, ist daher nicht krank, aber ein:e Überträger:in der Krankheit.