Morbus Fabry ist nicht nur eine seltene Erkrankung, sondern auch eine schwer zu diagnostizierende Krankheit, denn die Symptome können sehr unterschiedlich sein und auch unterschiedlich stark ausfallen. Dies liegt an der Lokalisation des betroffenen GLA-Gens auf dem X-Chromosom.
Heute sind über 1000 krankheitsassoziierte Mutationen des GLA-Gens bekannt, nicht alle davon sind krankheitsauslösend, denn je nach Mutation kann eine Enzymrestaktivität in unterschiedlicher Höhe vorhanden sein.1 Varianten mit einer hohen Restaktivität haben keine oder kaum Symptome zur Folge, Varianten mit einer niedrigen oder gar keiner Restaktivität haben eine starke Krankheitslast zur Folge.
Eine weitere Ursache für die verschiedenen Ausprägungen der Krankheit ist die X-chromosomale Vererbung. Frauen haben zwei X-Chromosomen, in der Regel ist eines davon gesund, sodass Frauen oft weniger stark betroffen sind als Männer. Außerdem wird bei Frauen in jeder Zelle ein X-Chromosom inaktiviert, sodass bei M. Fabry-Patientinnen ein Mosaik aus gesunden und betroffenen Zellen entsteht.